Fußball: Wende im Fall Messi? Ein simples „Si“ sorgt für Aufregung

3. Sept.
EINDHOVEN,NETHERLANDS,28.NOV.18 - SOCCER - UEFA Champions League, group stage, PSV Eindhoven vs FC Barcelona. Image shows the rejoicing of Lionel Messi (Barcelona). Photo: GEPA pictures/ Pro Shots/ Thomas Bakker - ATTENTION - COPYRIGHT FOR AUSTRIAN CLIENTS ONLY

Foto: GEPA Pictures / Pro Shots / Thomas Bakker

Ein Wort mit zwei Buchstaben reicht aus, um die Spekulationen um das Scheitern der Wechsel-Pläne von Lionel Messi gehörig anzuheizen und die Fußball-Welt erneut aufzuschrecken. Auf dem Weg in eine Park-Garage in Barcelona wurde dem merklich genervten Vater und Manager des sechsfachen Weltfußballers vom FC Barcelona am Donnerstag ein "Si" (Deutsch: Ja) entlockt und entsprechend interpretiert.

Ob auch die Möglichkeit geprüft werde, dass Messi noch ein Jahr bleibt, wurde Jorge Messi von einer Reporterin des spanischen Senders "Cuatro" gefragt. Das knappe "Ja" als Antwort darauf sorgte für helle Aufregung. "Der Fall Messi könnte eine 180-Grad-Wendung nehmen", schrieb umgehend die spanische Sportzeitung "As" in ihrem Live-Ticker. "Jorge Messi nährt die Zweifel", witterte zudem die "Marca".

Entscheidung im Messi-Theater bahnt sich an

Eine Entscheidung könnte weiteren Medienberichten zufolge aber bevorstehen. Laut "Mundo Deportivo" und "Sport" wollte sich Messi mit seinem Vater, der ihn seit seinem Wechsel vor 20 Jahren von Rosario zum FC Barcelona auch managt, am Donnerstag treffen. Mit dem Ziel, die nächsten Schritte zu besprechen und eine "endgültige Entscheidung" zu fällen.

"Im Moment sieht es so aus, als würde er bleiben. Aber alle Optionen bleiben noch offen", schrieb "Mundo Deportivo". Und informierte in seinem Live-Ticker anschließend, dass Messis Vater das Anwesen des Spielers im Küsten-Ort Castelldefels nach rund eineinhalb Stunden wieder in Richtung Barcelona verlassen habe.

Das Problem: Messi will weg. Und das auch noch gratis, weil er sich auf eine Ausstiegsklausel in seinem Vertrag beruft, derzufolge er einseitig kündigen kann. Diese Frist ist jedoch seit über eineinhalb Monaten abgelaufen. Der Verein beruft sich genau darauf und will Messi nicht ziehen lassen. Stattdessen soll Barca dem 33-Jährigen ein Angebot für eine Verlängerung um eine weitere Saison bis Ende Juni 2022 angeboten haben.

Ein Treffen zwischen Jorge Messi und Barca-Präsident Josep Maria Bartomeu hatte am Mittwoch keine Annäherung gebracht. "Sehr gut", entfuhr es Messis Vater noch auf die Frage, wie das Treffen gewesen sei. Nach einer aufrichtigen Einschätzung des 62-Jährigen hörte sich das allerdings nicht an.

Messi-Wechsel plötzlich wieder auf der Kippe

Während die möglichen neuen Messi-Clubs seit Tagen sondiert werden und Manchester City mit Ex-Barcelona-Coach Pep Guardiola zum Top-Kandidaten avanciert ist, könnte es womöglich doch nichts werden mit dem Messi-Weggang. Sportliche Tiefschläge, darunter vor allem das desaströse 2:8 im Champions-League-Viertelfinale gegen den FC Bayern, haben Messi dazu bewogen, die Katalanen verlassen zu wollen. Eine über viele Jahre für unmöglich gehaltene Vorstellung - zusätzlich befeuert durch interne Querelen wie das Verhältnis zu Club-Boss Bartomeu.

Sollte die argentinische Club-Ikone nun bleiben, weil ihr schlicht diese Möglichkeit verwehrt wird? Es sei denn, die vertraglich festgeschriebene Ablösesumme von aberwitzigen 700 Millionen Euro würde bezahlt. In diesem Fall dürfte es eine interessante kommende Saison bei Barcelona werden. Auch Messis Lieblings-Teamkollege und Offensiv-Partner Luis Suarez hat keine Zukunft mehr bei Barca - sein Engagement bei Juventus Turin soll quasi fix sein.

Und wie gut ein Messi nach den Querelen der letzten Tage und Wochen ist, wird sich zeigen. Denn bislang war der Mega-Star immer dann am stärksten, wenn er sich wohlfühlt und ein Umfeld um sich hat, das er sich teils auch selbst geschaffen hatte. Zumal Neu-Coach Ronald Koeman dem Südamerikaner dem Vernehmen nach nicht mehr die lange Zeit gewohnten Zugeständnisse und Privilegien im Kader einräumen will. Messi selbst schweigt zu alledem - seit der Demontage durch die Bayern in der Champions League am 14. August. (APA/red.)

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