„Meine Zukunft ist offen“: Quartararo macht Druck auf Yamaha

16. Feb.
Fabio Quartararo spricht ganz offen über die Möglichkeit, Yahama zu verlassen.

Foto: Yamaha

Wegen ausbleibender technischer Fortschritte ist Fabio Quartararo "not amused" - der Weltmeister stellt seinen Verbleib bei Yamaha ganz offen in Frage.

Den jüngsten MotoGP-Test in Indonesien beendete Fabio Quartararo zwar auf Platz zwei. Restlos glücklich war der MotoGP-Weltmeister deshalb aber nicht. Vielmehr hatte der Franzose das ungute Gefühl, mit seinem Bike am Limit angekommen zu sein. Mehr ging über eine fliegende Runde einfach nicht.

Zwar hat Yamaha die M1 in Details weiterentwickelt. Doch selbst Teammanager Massimo Meregalli war sich nach den Winter-Tests nicht sicher, ob das gegen die Konkurrenz in der neuen Saison reichen wird. Ducati hat mit dem neuen Motorrad noch nicht sein volles Potenzial gezeigt.

Und die neue Honda steht auch erst am Beginn ihrer Entwicklung. Demnach könnten Ducati und Honda über die Saison gesehen durchaus noch schneller werden und Yamaha abhängen. Vor allem beim Motor hat Yamaha keinen deutlichen Fortschritt geschafft, obwohl man zwei Jahre Zeit zur Entwicklung hatte.

"Wir haben keinen Schritt vorwärts gemacht"

"Das ist alles, was wir für die Saison haben", gibt sich Quartararo keinerlei Illusionen hin. "Vielleicht finden wir noch was, aber Stand jetzt ist das unser Standard. Im Vorjahr haben uns im Schnitt neun km/h gefehlt, und das ist jetzt immer noch so. Wir haben keinen Schritt vorwärts gemacht. Aber ich darf nicht allzu viel darüber nachdenken."

Während der Tests betonte der Weltmeister mehrfach, dass er als Fahrer sein Maximum gibt. Heißt im Umkehrschluss: Was damit am Ende rauskommt oder auch nicht, hängt einzig und allein von der Yamaha ab. Unterm Strich wirkte der 22-Jährige alles andere als glücklich. Er spürt offenbar schon, dass die Mission Titelverteidigung eher schwierig zu werden scheint.

"Ich habe natürlich größere Fortschritte vom Bike erwartet. Deshalb ist meine Zukunft offen", unterstrich Quartararo in Indonesien erneut. "Ich muss also nach der besten Option für mich schauen." Ob ein Team-Wechsel ab dem nächsten Jahr möglich ist, ist derzeit aber nicht sehr wahrscheinlich.

Yamaha will Quartararo unbedingt halten

Ducati hat schon angekündigt, mit dem eigenen Piloten-Stamm weiterzumachen. Und bei Honda herrscht mit der neuen RC213V Aufbruchstimmung. Gespräche mit Fahrern anderer Teams hat Honda-Teamchef Alberto Puig bereits dementiert. Für ihn sei das derzeit kein Thema.

"Für uns ist Fabio unsere erste Priorität", betont Meregalli gegenüber 'MotoGP.com'. "Wir sind quasi täglich mit seinem Management in Kontakt und versuchen, schnellstmöglich eine Einigung zu erzielen."

Yamahas Teammanager weiter: "Es ist normal, dass er auch andere Angebote hat. Doch wir sind optimistisch, ihn für die nächsten zwei oder mehr Jahre verpflichten zu können. Aber klar ist: Solange er nichts unterschrieben hat, stehen ihm alle Türen offen. Denn natürlich evaluiert er seine Angebote."

"Er wird sie alle auf den Tisch legen, und sich dann für das beste Angebot entscheiden. Man weiß, was man hat - aber man weiß nicht, was man haben wird", spielt Meregalli auf die Risiken eines Team-Wechsels an. "Das ist in meinen Augen ein sehr wichtiger Punkt. Und ich kann nur sagen: Wir arbeiten sehr gut mit ihm zusammen."

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