„Meisterschaft wegen ihm verloren“: Foggia wütet gegen Binder

8. Nov.
Darryn Binder zerstörte in Portimao den WM-Traum von Dennis Foggia.

Foto: Leopard Racing

Nach seinem "Abschuss" lehnt Dennis Foggia die Entschuldigung von Darryn Binder ab - über die Aktion des zukünftigen MotoGP-Rookies kann der Leopard-Pilot nur den Kopf schütteln.

Das Manöver von Petronas-Pilot Darryn Binder in der letzten Runde des Moto3-Rennens beim Algarve-Grand-Prix hat für reichlich Gesprächsstoff gesorgt. Binder brachte WM-Anwärter Dennis Foggia zu Sturz, entschied dadurch die Meisterschaft in der kleinsten Klasse vorzeitig.

KTM-Pilot Pedro Acosta holte sich mit einem Sieg den Titel. Nach dem Rennen äußerten sich auch einige MotoGP-Stars ausführlich zu Binders Aktion. Denn im Winter wechselt Binder ja bekanntlich aus der Moto3 direkt in die Königsklasse.

Dennis Foggia zeigte in Portimao ein starkes Rennen und führte die Spitzengruppe über viele Runden an. "Ich bin so enttäuscht", bemerkt der Italiener, der die WM bis zum Saisonfinale in Valencia offen halten wollte.

Foggias Aufholjagd am Ende umsonst

"Im letzten Saison-Abschnitt war ich der beste Fahrer, was mich natürlich freut. Auf der anderen Seite bin ich sehr enttäuscht, denn ich hätte die Meisterschaft gerne gewonnen. Dass ich sie wegen eines anderen Fahrers verloren habe, macht die Sache besonders schwierig", ärgert sich Foggia.

"Als mich Pedro im ersten Sektor überholt hatte, war ich entspannt. Denn ich wusste, dass ich im letzten Sektor etwas stärker bin als er. Ich hätte ihn sicher attackiert", erklärt Foggia. Und äußert Unverständnis über Darryn Binders aggressives Manöver, bei dem auch Pole-Setter Sergio Garcia zu Sturz kam.

"Es ist echt seltsam, dass dieser Fahrer nächstes Jahr ein MotoGP-Pilot sein wird", findet Foggia. Die vorherige Entschuldigung des Südafrikaners nahme nicht an. "Er sagte mir, es täte ihm leid. Aber es war nicht das erste Mal. So etwas ist schon zwei, drei oder gar vier Mal passiert", erinnert sich Foggia.

Petronas stuft Aktion als Renn-Unfall ein

Und was sagt der Verursacher selbst zu seiner Kamikaze-Aktion? "Ich möchte mich entschuldigen. Ich wollte Garcia überholen, habe gebremst - und plötzlich sehe ich Foggia vor mir. Ich konnte nicht ausweichen. Es tut mir sehr leid für ihn, sein Team und auch für Garcia", so Binder. "Es ist das, was ich am wenigsten wollte, vor allem weil Dennis um die Meisterschaft gekämpft hat. Es war nicht meine Absicht."

Das Petronas-Team stärkt Binder den Rücken und stuft den Vorfall als Renn-Unfall ein. "Darryn hat sich leicht verschätzt und fuhr in Foggia. Es tut mir sehr leid, was passiert ist, und ich habe mich im Namen des Teams entschuldigt", kommentiert Teamdirektor Johan Stigefelt. "Es war ein Renn-Unfall, und solche Dinge können passieren. Leider hat es einen der Meisterschafts-Anwärter getroffen."

Leopard schickt Darryn Binder aus der Box

Das Leopard-Team hat naturgemäß eine andere Sichtweise. Die Mannschaft schickte Binder weg, als der nach dem Rennen in die Box kam, um sich bei Foggia zu entschuldigen. "Wir wollten nicht, dass Darryn Binder zu uns in die Box kommt. Es ist offensichtlich ist, dass es der falsche Zeitpunkt war, nachdem er die Chancen von Dennis Foggia im Titelkampf besiegelt hatte", teilt das Team mit.

"Darryn Binder hat alle Bemühungen unseres Teams und die harte Arbeit zunichte gemacht. Es war nicht nur ein Renn-Unfall", gibt sich das Leopard-Team in einer Stellungnahme unversöhnlich.

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