Mercedes-Protest abgewiesen – Wolff: „Damit habe ich gerechnet“

19. Nov.
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Foto: (C) GEPA pictures/ XPB Images

Die FIA-Stewards haben sich für den Mercedes-Protest lange Zeit genommen und abgewendet. Das Ergebnis solle zur Diskussion anregen, meint Mercedes-Boss Toto Wolff.

Max Verstappen bleibt nach dem harten Duell mit Lewis Hamilton beim Großen Preis der Formel 1 in Brasilien ohne Strafe. Das entschieden die Rennkommissare am Freitag, nachdem Hamiltons Mercedes-Rennstall eine erneute Überprüfung des Manövers gefordert hatte. Im Vorfeld des Großen Preises von Qatar ist dieses Thema nun vom Tisch.

Entscheidend ist dabei, dass Mercedes für die Nachverhandlung nach Meinung der Stewards keine signifikanten Erkenntnisse liefern konnte, die über die bereits bekannten hinausgehen. Damit bleibt die ursprüngliche Entscheidung aus dem Rennen bestehen: Das Manöver von Red-Bull-Pilot Verstappen war nicht strafwürdig.

Zum Zeitpunkt der Verkündung saßen Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff und Red Bull-Teamchef Christian Horner in einer ohnehin teilweise hitzig geführten gemeinsamen Pressekonferenz.

Wolff wollte „nur Diskussion anregen"

Das Ergebnis habe er „komplett so erwartet", sagte Wolff, "wir dachten nicht, dass wir dadurch etwas gewinnen. Wir wollten eine Diskussion anregen, es geht um das Prinzip."

Die Fahrer, so Wolff, bräuchten Klarheit darüber, auf welche Weise sie sich auf der Innenbahn verteidigen dürfen. In Sao Paulo hatte sich Hamilton außen neben Verstappen gesetzt und lag schon leicht vorne. Der Niederländer bremste auf der Innenbahn aber später, wurde dadurch aus der Kurve getragen und drängte auch Hamilton in die Auslaufzone.

Mit der Entscheidung der Stewards hätten die Fahrer nun eine Richtlinie für die verbleibenden Rennen in Katar, Saudi-Arabien und Abu-Dhabi, sagte Wolff: „Wir wollen nicht, dass die WM bei den Stewards oder vor dem Berufungsgericht entschieden wird. Deshalb ist es wichtig, die Regeln klarzustellen."

Horner: „Politischter Titelkampf der Geschichte"

Horner wiederum kritisierte die Entscheidung von Mercedes, nachträglich eine Strafe gegen Verstappen prüfen zu lassen. Der Titelkampf mit den Silberpfeilen sei „der mit Abstand politischste in der Geschichte unseres Teams". Allerdings hat auch Red Bull die Regelhüter schon wiederholt eingeschaltet, momentan unterstellen sie Mercedes gar Regelbrüche aufgrund von hohen Endgeschwindigkeiten auf den Geraden.

Über seine seit Monaten sehr schwierige Beziehung zu Wolff sagte er: „Es ist keine Beziehung, es ist ein Wettkampf. Ich muss nicht zum Dinner mit Toto, ich muss nicht seinen Hintern küssen. Andere Teamchefs haben das vielleicht nötig." (SID/Red.)

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