Roland-Garros: Geschwächter Federer steigt aus

6. Juni
PARIS,FRANCE,31.MAY.21 - TENNIS - ATP World Tour, French Open, Roland Garros, Grand Slam. Image shows Roger Federer (SUI).

Foto: GEPA Pictures / Patrick Steiner

Es hatte sich schon angedeutet: Tennis-Legende Roger Federer geht in Paris nach seinem Drittrunden-Fight gegen Dominik Koepfer auf Nummer sicher und zieht zurück.

Die Befürchtungen von Roger Federer nach seinem hart erkämpften Drittrunden-Sieg gegen Dominik Koepfer haben sich bewahrheitet. Der 39-Jährige wird am Montag beim mit 34,37 Mio. Euro dotierten Turnier von Roland-Garros (täglich Top-Matches LIVE bei ServusTV Deutschland, im Stream & in der App) nicht zu seinem Achtelfinale gegen Matteo Berrettini antreten. Rund 15 Stunden nach dem Match zog sich Federer aus dem Turnier zurück. Er müsse nach seinen zwei Knie-OPs und der langen Pause auf seinen Körper hören, erklärte der Schweizer.

"Nachdem ich mit meinem Team darüber diskutiert habe, habe ich mich entschlossen, dass ich mich heute von den French Open zurückziehe", erklärte Federer am Sonntagnachmittag in einem Statement. "Nach zwei Knie-Operationen und mehr als einem Jahr Rehabilitation ist es wichtig, dass ich auf meinen Körper höre und ich die Rückkehr in den Wettkampf nicht übereile", fügte der Eidgenosse hinzu.

Berrettini profitiert von Federer-Aus

Nutznießer dieser Entscheidung ist der als Nummer 9 gesetzte Italiener Berrettini, der damit kampflos im Viertelfinale steht. Federer hatte erst nach Mitternacht seinen 7:6(5), 6:7(3), 7:6(4) und 7:5-Erfolg nach einem 3:35 Stunden langen Kraftakt gegen Koepfer gefeiert. Erstmals endete eine der in diesem Jahr eingeführten Night Sessions in Paris erst am nächsten Tag. Und das wegen der nächtlichen Ausgangssperre in Frankreich vor leeren Rängen.

Federer hatte es wohl schon geahnt. "Ich muss das mit meinem Team anschauen, ob das Risiko vielleicht zu groß wäre", erklärte der 20-fache Major-Sieger zunächst. Zudem habe er zwischen Paris und Halle nicht die übliche Woche Pause. Man müsse sehen, was das Beste ist, wenn man auch Wimbledon mit in Betracht ziehe. Und am Ende sei es schließlich egal, ob Genf oder Paris. Denn: "Ich muss sehen, wie ich aufwache und wie es meinem Knie am nächsten Morgen geht."

Lange Pause macht sich bemerkbar

Federer spielt in Paris sein erstes Major-Turnier seit den Australian Open 2020, musste sich nach Melbourne zwei Eingriffen am Knie unterziehen. Vor den French Open hatte der Schweizer insgesamt nur drei Matches gespielt. Und so wie in Roland-Garros drei Matches in Folge hatte Federer seit rund 17 Monaten nicht mehr absolviert.

Unabhängig von seinem Rückzug war der Sieg in einem derartigen Marathon-Match nach seiner langen Auszeit für Federer aber "sehr wichtig". "Ich habe nicht erwartet, dass ich hier drei Matches gewinne und auch die gute Performance gegen (Marin) Cilic zu bestätigen." Zudem seien die Umstände vor leeren Rängen freilich ganz andere gewesen. "Es stört mich wohl weniger, weil ich sehr fokussiert auch ins Training gehe. Als jüngerer Spieler habe ich das Training nicht gemocht und es drehte sich alles um Matches und Atmosphäre. Es war schwierig für mich. Das erste Mal ohne Fans in einer sehr langen Zeit, oder überhaupt in meiner Karriere. Es war sehr einzigartig auf viele Arten."

Ein Fünfsatz-Match nun auch in Paris erst um 21:00 Uhr Ortszeit zu beginnen, gehöre zum Business dazu. Aber, befand Federer: "Eine Sache ist klar, Tag und Nacht macht auf Sand einen riesigen Unterschied. Das kann man gar nicht vergleichen. Auf Hartplatz sind die Bedingungen noch sehr ähnlich." (APA/red.)

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