Tennis: Das Handgelenk! Kein Thiem-Start in Wimbledon

25. Juni
PARIS,FRANCE,30.MAY.20 - TENNIS - ATP World Tour, French Open, Roland Garros, Grand Slam. Image shows Dominic Thiem (AUT).

Foto: GEPA Pictures / Patrick Steiner

Verletzungs-Schock für Dominic Thiem: Nach seiner jüngst erlittenen Handgelenks-Blessur muss Österreichs Tennis-Star mehrere Wochen lang eine Schiene tragen.

Seine auf Mallorca erlittene Handgelenks-Verletzung setzt Tennis-Star Dominic Thiem für Wimbledon und zumindest bis August außer Gefecht. Am Mittwoch in Barcelona vorgenommene Untersuchungen ergaben eine Ablösung des hinteren Kapsel-Apparates am rechten Handgelenk. Thiem muss nun für fünf Wochen eine Schiene am Handgelenk tragen, ehe er wieder mit spezifischen funktionalen Übungen beginnen kann, hieß es jetzt in einem Statement des Thiem-Managements.

Erst danach - also etwa Ende Juli - werde es darum gehen, dass der Weltranglisten-Fünfte seine Mobilität wie auch die Muskelkraft in seinem Handgelenk wieder aufbaue. Im nächsten Schritt werde er das Training auf dem Tennisplatz wieder aufnehmen können. "Ich werde alles tun, was mir die Ärzte auftragen, um möglichst rasch gesund zu werden", erklärte Thiem. Er fällt damit außer für Wimbledon fix auch für Hamburg und Gstaad bzw. die komplette Sommer-Sandplatz-Saison aus.

Thiem konsultiert Nadal-Arzt

Thiem ließ sich bei Nadal-Arzt Angel Ruiz Cotorro untersuchen. Der erfahrene Mediziner und sein Team werden nun den Fortschritt der Heilung überwachen und entscheiden, wann der US-Open-Sieger wieder Wettkampfe bestreiten kann. In dieser Phase wird sich Thiem weiteren MRI-Tests unterziehen. Die Titelverteidigung bei den am 30. August beginnenden US Open wird nun sicher eines seiner Ziele sein. Ob sich davor noch weitere Turnier-Teilnahmen ausgehen, scheint jedoch fraglich.

"Sie sagten mir, ich werde wahrscheinlich einige Wochen nicht spielen können. Aber ich werde mein Bestes tun, um möglichst bald wieder auf dem Platz zu sein", sagte Thiem. "Es tut mir wirklich leid, dass ich an den nächsten drei Turnieren nicht wie geplant teilnehmen kann. Wimbledon, Hamburg und Gstaad, das sind allesamt bedeutende Turniere für mich. Ich weiß die Unterstützung der Fans in diesen schwierigen Zeiten sehr zu schätzen. Und ich bin entschlossen, noch stärker zurückzukommen."

Für den Lichtenwörther lief es bisher alles andere als wunschgemäß. Kurz nach dem Out im Australian-Open-Achtelfinale veranlassten ihn körperliche und Motivations-Probleme u.a. zu einer siebenwöchigen Auszeit. Zwar erreichte er danach in Madrid auf Anhieb das Halbfinale. Dann aber folgte ein Achtelfinal-Aus in Rom, eine Auftakt-Pleite in Lyon und - für ihn besonders schmerzhaft - eine Fünfsatz-Niederlage in der ersten Runde der French Open gegen den Spanier Pablo Andujar.

Seuchen-Saison geht weiter

Noch vor Beginn der Mallorca Open hatte Thiem mit neuer Zuversicht und neuer Motivation in seine kurze Rasen-Saison geblickt. "Auch im Hinblick auf die Turniere nach Wimbledon und dann auf Amerika glaube ich, dass ich auf einem guten Weg bin. So wie ich mich bewege, körperlich und spielerisch, geht es alles in die richtige Richtung", sagte Thiem noch am Sonntag. Am Dienstag musste er schließlich auf Rasen auf Mallorca bei einer 5:2-Führung gegen Adrian Mannarino aus Frankreich aufgeben.

Aktuell zwar nebensächlich, dürfte sich für Thiem nun aber auch die Qualifikation für die heuer erstmals in Turin ausgetragenen ATP-Finals kaum ausgehen. Um das noch zu schaffen, wäre ab den US Open ein extrem starker Herbst nötig. Aktuell rangiert Thiem im Rennen um die Top 8 des Jahres nur auf Rang 31. Er war zuletzt fünfmal beim Saisonfinale in London dabei, in den letzten zwei Jahren unterlag er im Finale Stefanos Tsitsipas (GRE/2019) und Daniil Medwedew (RUS/2020).

Im Wimbledon-Einzel wird damit heuer aus österreichischer Sicht nur Dennis Novak mit dabei sein. In der Qualifikation schieden am Donnerstag der Steirer Sebastian Ofner in der dritten sowie die Oberösterreicherin Barbara Haas und die Vorarlbergerin Julia Grabher jeweils in der zweiten Runde aus. (APA/red.)

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